Piwik in Contao einbinden

Google Analytics oder doch lieber Piwik auf der Contao Website? Wo liegen eigentlich die Vor- und Nachteile? Wir werfen einen Blick auf die Unterschiede und zeigen wie Piwik in Contao integriert wird.

Piwik statt Analytics in Contao einbinden Theme

Immer mehr Websitebetreiber entscheiden sich für Piwik anstelle Google Analytics zur Überwachung Ihres Website Traffics.
Beide Systeme haben Vor- und Nachteile und wie so oft ist es eine Frage der individuellen Anforderungen, für welches der beiden Systeme man sich entscheidet. Natürlich sind auch persönliche Präferenzen oder einfach Gewohnheit Gründe für die Nutzung des einen oder anderen Systems.

Ein paar der Vor- und Nachteile wollen wir im folgenden Text, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aufzeigen.

Piwik vs Google Analytics

  • 1. Ort der Datenspeicherung

    Piwik kann im Gegensatz zu Google Analytics direkt auf dem Webserver der zu trackenden Website installiert werden. Das bedeutet, die Daten verlassen den Server nicht. Datenschutzrechtlich ist dies ggf. ein Vorteil, da die komplette Kontrolle über die gespeicherten Daten beim Websitebetreiber verbleiben. Andererseits hat dieser natürlich auch die gesamte Verantwortung dafür zu tragen.
    Demgegenüber ist bei der Nutzung von Google Analytics nicht sicher, was mit den Daten passiert, sobald sie in die heiligen Hallen des Konzern gelangt sind. Hier könnte also durchaus ein Vorteil von Piwik liegen.

    Andererseits kann die Nutzung von Piwik auch gerade deshalb ein Nachteil sein, weil es auf unserem Server installiert ist: Die gesamte Rechenleistung, die für das Tacking, Analyse und die Website selbst benötigt wird, muss schließlich auch vom Webserver geleistet werden. In der Regel sollte dieses allerdings kein Problem sein.

  • 2. Limitierung

    Google Analytics beschränkt die Anzahl der zu trackenden Websites pro Account auf (m.E.) 100 verschiedene. Unter Piwik gibt es diese Beschränkung nicht und wir sind bei der Einrichtung von Webprojekten und Accounts, sowie bei der Speicherung von zu trackenden Aktionen völlig frei. Dies kann bei sehr großen und/oder sehr vielen Projekten natürlich durchaus als Argument für Piwik gewertet werden. 
    Andererseits werden die meisten Anwender dieses Limit auch bei Google Analytics kaum erreichen: Wieviele Anwender wollen schon mehr als 100 Websites überwachen?

  • 3. Open Source

    Piwik ist eine Open Source Anwendung. Das bedeutet, dass sich eine Gruppe von Enthusiasten der Entwicklung von Piwik angenommen haben und dieses, auch mit Hilfe der Anwender, koordiniert weiter entwicklen. Auch besteht die Möglichkeit selbst in den Quellcode einzugreifen und so Piwik um eigene Funktionen zu erweitern.
    Open Source bedeutet zudem, dass es sich um keine kommerzielle Anwendung handelt und deshalb auch zukünftig kostenlos nutzbar sein wird.

    Google Analytics hingegen wird ausschliesslich von Google entwickelt. Das muss kein Nachteil sein. Google beschäftigt hierfür ebenfalls ein Team an Entwicklern, die das System in und auswendig kennen und entsprechend weiterentwickeln.
    Natürlich gibt hier der Konzern die Richtung der Entwicklung vor und wird an dieser Stelle immer eigene Interessen in den Vordergrund stellen. Wobei - auch Google kann nicht an den Interessen seiner Kunden vorbei entwickeln und es ist zu bezweifeln, dass die Nutzung von Analytics in der nächsten Zeit kostenpflichtig werden dürfte.

    So gesehen egalisiert sich der Vorteil von Open Source in diesem Fall wieder etwas. Zumal es in den meisten Fällen nicht notwendig sein wird in die Programmierung von Piwik  einzugreifen. So gesehen ist dieses Feature nicht unbedingt eines, das der breiten Masse einen Vorteil verschafft.

  • 4. Update-Funktion

    Im Vergleich zu Google Analytics muss man sich bei Piwik selbst darum kümmern, dass die Software auf dem aktuellen Stand bleibt. Dabei unterstützt uns Piwik, in dem es uns benachrichtigt, wenn es eine neue Version gibt. Innerhalb von Piwik, etwas unauffällig im Kopfbereich, befindet sich die automatische Aktualisierung bzw. Prüfung auf Updates. Um die Software zu aktualisieren, benötigt es dann nur noch zwei Klicks.

    Wer sein Piwik mit zusätzlichen Plugins, ob von dritten oder selbst programmiert, erweitert hat, sollte allerdings vor einem Update ein Backup machen, damit im Falle von Inkompatibilitäten auf die vorhergehende Version zurück gewechselt werden kann.

  • 5. Contao Integration

    Hier findet sich tatsächlich eine Gemeinsamkeit: Beide Systeme sind sehr einfach in eine bestehende Contao Installation zu integrieren. Wie Google Analytics eingebunden wird, haben wir in einem früheren Beitrag bereits erläutert. Im Folgenden findet sich nun die Step by Step Anleitung für Piwik. 

Piwik in Contao integrieren

Wie bereits beschrieben, kann Piwik auf unserem eigenen Webserver installiert werden. Dazu benötigen wir zunächst die aktuelle Piwik-Version. 

  • 1. Piwik Download

    Diese holen wir uns von der Piwik Website und starten den Download. Nach dem Entpacken der heruntergeladenen ZIP-Datei erhalten wir die Dateien für die Installation. 

  • 2. Upload via FTP

    Die entpackten Dateien laden wir nun via FTP auf unseren Webserver neben unsere Contao Installation. Empfehlenswert ist in jedem Fall die Installation auf dem Server, auf dem auch die Website betrieben wird, damit keine weiteren Anbieter ins Spiel kommen und der Vorteil der Datenhoheit auch gegeben ist.

  • 3. Piwik Installation 

    Sobald der Upload abgeschlossen ist, können wir auch schon mit der Installation beginnen. Dazu rufen wir unsere Website und das entsprechende Verzeichnis im Browser auf, z.B. www.mywebsite.de/piwik/.
    Nun sollten wir auch bereits die Startseite von Piwik sehen können.

  • 4. Piwik Einrichtung

    Die Installation führt uns nun Schritt für Schritt durch den Installationsprozess. Dabei verfügt Piwik über einer recht umfangreiche Systemprüfung, die uns mögliche Fehlerquellen und Probleme direkt aufzeigt.

    Zur Installation benötigen wir auf jeden Fall den Zugriff auf eine Datenbank. Das bedeutet, dass wir vor der Installation bereits eine Datenbank anlegen und die entsprechenden Zugangsdaten bereit halten sollten. Piwik fragt uns nach dem Datenbank Host (i.d.R. "localhost"), den Datenbank Namen, User und Passwort.

    Nachdem die Datenbank eingerichtet ist, legen wir noch einen Benutzer an. Dieser wird dann automatisch als Administrator angelegt. Jetzt fehlt nur noch die Zeitzone und der Name unserer Website und Piwik erzeugt uns dann die notwendigen Daten für das Tracking. Für die Integration in Contao haben wir zwei Möglichkeiten.

  • 5. Piwik Template in Contao

    Piwik stellt uns ein fertiges Script zum Einbinden in die Website zur Verfügung. Dieses Script können wir nun entweder in das Contao Seitentemplate (fe_page.html5) innerhalb des head-Tags einfügen oder über das vorgesehene Piwik-Template.

    Für letzteres wählen wir innerhalb von Contao unter den Backend-Modulen > Layout > Themes > Seitenlayout unser verwendetes aus und setzen unter dem Reiter "Javascript" > Analytics-Templates > Piwik unsere Auswahl. Nach dem Speichern und schließen wählen wir unter "Layout" > den Punkt "Templates" und erstellen ein "Neues Template". Mit dem Schlagwort "piwik" finden wir das vorgesehene "analytics_piwik.html5"-Template. Hier können wir entweder den bestehenden Inhalt durch das Script ersetzen, welches wir über unsere Piwik-Installation generiert haben oder die erforderlichen Angaben in Zeile 6, 7 ersetzen bzw. einsetzen.
    Die SiteID finden Sie im Piwik Javascript in Zeile 10 im Funktionsaufruf: _paq.push(['setSiteId', '1']); In unserem Beispiel steht die 1 für die SiteID. Der PiwikPath zeigt auf unsere Piwik Installation. Sieht demnach ungefähr so aus: "https://www.myWebsite.de/piwik/piwik.php".

  • 6. Fertig?!

    Wenn alles geklappt hat und wir jetzt unsere Seite aufrufen, können wir innerhalb unseres soeben erstellten Piwik Accounts auch schon direkt unseren Seitenaufruf sehen.

    Sollte Piwik zu diesem Zeiptunkt noch keine Daten empfangen und anzeigen, sollten wir sicherstellen, dass wir den Trackingcode auf allen gewünschten Seiten eingesetzt haben, bzw. die Option Piwik in allen erforderlichen Seitenlayouts aktiviert haben.

3. Datenschutz & Opt-Out

Wie Google Analytics muss auch Piwik einige Voraussetzungen erfüllen, z.B. den Hinweis in der Datenschutzerklärung der Website auf dessen Verwendung. Ansonsten besteht die Gefahr einer kostenpflichtigen Abmahnung.

Damit in Deutschland Piwik halbwegs rechtlich sicher betrieben werden kann, müssen zudem die IP-Adressen der Besucher anonymisiert werden. Dieses lässt sich innerhalb von Piwik unter Privatsphäreeinstellungen einfach und flexibel bewerkstelligen. Zusätzlich bietet Piwik an dieser Stelle verschiedene zusätzliche Möglichkeiten an die Privatsphäre der Webseitenbesucher zu schützen.

Piwik IP Adresse anonymisieren

Piwik in Contao integrieren

Opt-Out anbieten

Für Piwik, wie auch für Google Analytics, muss in der Datenschutzerklärung der Website die Möglichkeit beschrieben oder angeboten werden, das Tracking auszuschalten. An letzter Stelle in den Privatsphäreeinstellungen bietet uns Piwik ein Stück HTML Code zum einbinden in unsere Datenschutzerklärung an. Wenn wir diesen Code einsetzen, hat der Besucher direkt die Möglichkeit das Tracking für sich zu deaktivieren.

Zusätzlich sollte in der Datenschutzerklärung auf Piwik hingewiesen werden. Ein möglicher Text findet sich hier:
(http://rechtsanwalt-schwenke.de/piwik-als-alternative-zu-google-analytics-mit-datenschutzmuster/)

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